Land & Leute: Geschichte Griechenlands - hink-hellas.de

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Flagge Griechenlands
Ἑλλάς    Griechenland
Geschichte der Neuzeit
Griechenlands reiche Geschichte in fünf Worten abzuhandeln wäre vermessen. Immerhin ist es die längste Geschichte eines Landes in Europa. Daher werden wir uns hier auf die moderne Geschichte beschränken.
Von der Unabhängigkeit bis zum Zweiten Weltkrieg
Im Jahr 1832 wurde der bayerische Prinz Otto, Sohn König Ludwigs I. von Bayern als Otto I. Griechenlands erster König. Dieser Staat umfasste allerdings nur den kleineren Teil des heutigen Staatsgebiets. Ottos Herrschaft wurde 1862 durch einen unblutigen Aufstand beendet. Ihm folgte Georg I., der am 30. März 1863 zum König von Griechenland gewählt wurde. Die Ionischen Inseln wurden 1864, Thessalien 1881, und Kreta 1908 erworben. Die meisten Inseln sowie Epirus und Makedonien im Norden des heutigen Staates (mit Thessaloniki), kamen erst durch die beiden Balkankriege 1912–1913 an Griechenland, als das geschwächte Osmanische Reich sich dort nicht mehr gegen die mit Serbien und zeitweise Bulgarien verbündeten Griechen behaupten konnte. 1913 wurde Konstantin I. König.  
Bild des Pilion
Expansion des Territoriums Griechenlands 1832–1947
  Im Ersten Weltkrieg blieb Griechenland zunächst neutral. Es trat nach  der von den Alliierten erzwungenen Abdankung von König Konstantin I.  1917 in den Krieg gegen die Mittelmächte und deren Verbündete,  insbesondere Bulgarien und das Osmanische Reich, ein. Nach dem Krieg  versuchte man mit Billigung der Siegermächte die Niederlage des  Osmanischen Reiches zu nutzen, um außer dem von Bulgarien gewonnenen  Westthrakien auch Ostthrakien und das mehrheitlich von Griechen bewohnte  Gebiet um Smyrna (das heutige Izmir) unter griechische Kontrolle zu  bringen. Ziel war die Umsetzung der Megali Idea (der „Großen Idee“),  welche vom damaligen Ministerpräsidenten Eleftherios Venizelos mit dem  Ausdruck „Griechenland der zwei Kontinente und fünf Meere“ (gemeint sind  die Ägäis, das eigentliche Mittelmeer, Marmarameer, Schwarzes Meer,  Ionisches Meer) als außenpolitisches Ziel konkretisiert wurde. 1922  endete der Griechisch-Türkische Krieg aber mit einer deutlichen  griechischen Niederlage („Kleinasiatische Katastrophe“).
Im Vertrag von  Lausanne 1923 wurde ein Bevölkerungsaustausch vereinbart: Alle noch in  großen Teilen der Türkei verstreut lebenden Griechen (mit Ausnahme der  Istanbuler Griechen und einiger Inselgriechen) wurden nach Griechenland  vertrieben (etwa 1,5 Mio.), im Gegenzug mussten an die 500.000 meist  türkische Muslime Griechenland verlassen, mit Ausnahme der Muslime in  Thrakien. Die Flüchtlingsquote in Griechenland nach diesem Krieg betrug mit ca. 25 % wesentlich mehr als etwa in Westdeutschland nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Bevölkerung Athens vervielfachte sich in kürzester Zeit.
Im Zweiten Weltkrieg lehnte Griechenland unter dem Diktator General Metaxas ein italienisches Ultimatum zur Kapitulation ab. (Der Tag der Ablehnung, der 28. Oktober 1940, der so genannte „Ochi-Tag“, wird heute als Nationalfeiertag begangen, da Metaxas ein Telegramm lediglich mit dem Wort Ochi, also Nein, an Italien gesendet haben soll.) Daraufhin wurde Griechenland von Italien angegriffen, konnte aber die zahlenmäßig überlegenen italienischen Truppen schlagen und bis weit hinter die albanische Grenze zurückdrängen. Erst durch das militärische Eingreifen der Wehrmacht im April–Mai 1941 über Jugoslawien und Bulgarien wurde der griechische Widerstand gebrochen. Italien, Deutschland und Bulgarien errichteten ein hartes Besatzungsregime.
Gegen die bald erstarkende Partisanenbewegung griffen die Besatzungsmächte mehrfach kriegsverbrecherisch auf brutale Weise durch: In verschiedenen Orten, unter anderem in Kalavrita und Distomo, wurde als „Vergeltung“ für Partisanenüberfälle die jeweils gesamte Dorfbevölkerung von der Wehrmacht oder „Sondereinheiten“ ermordet (nachdem zuvor sämtliche Sachwerte „sichergestellt“ worden waren). Die Frage nach einer Entschädigung von deutscher Seite für diese Aktionen ist bis heute immer wieder Gegenstand politischer Diskussion. Für Juden wurde 1942 von den Besatzungsmächten die Zwangsarbeit eingeführt, ab Anfang 1943 wurden sie ghettoisiert, enteignet und vorwiegend nach Auschwitz und Treblinka deportiert, wo sie sofort ermordet wurden. Etwa 80.000 Menschen fielen der „Endlösung“ zum Opfer. Der bewaffnete Widerstand ging hauptsächlich von der kommunistisch beeinflussten Volksbefreiungsarmee ELAS aus. Ebenfalls gab es die rivalisierenden republikanischen, später royalistischen Partisanen der EDES, die im Kampf gegen die ELAS ab Ende 1943 mit der Wehrmacht kollaborierte (erhielten von dort Waffen und Geräte), in der Schlacht um Athen aber durch Großbritannien unterstützt wurden. Ende 1944 löste sich die EDES nach schweren Verlusten informell auf. Nach militärischer Intervention Großbritanniens am 5. Dezember 1944 wurde die ELAS entsprechend dem Abkommen von Varkiza vom 12. Februar 1945 entwaffnet und demobilisiert.
Insgesamt wurden etwa 70.000 bis 80.000 Griechen im Partisanenkrieg oder bei Vergeltungsaktionen von deutschen, italienischen und bulgarischen Truppen getötet.
Nachkriegszeit: Bürgerkrieg und Westintegration
Der Zweite Weltkrieg ging in Griechenland nach dem in den Bergen geführten Kampf zwischen EDES und ELAS und der Schlacht um Athen fast direkt in den Griechischen Bürgerkrieg über. Die griechische Rechte brach den Vertrag von Varkiza zur Entwaffnung der Partisanen. In einigen Teilen Griechenlands entwickelte sich unter Duldung der republikanisch-gemäßigten Kräfte ein sogenannter weißer Terror der griechischen Rechten, welcher die überwiegend (aber nicht ausschließlich) kommunistischen Mitglieder der EAM und ELAS zum Ziel hatte. Die kommunistischen Partisanen, welche die Hauptlast des Partisanenkampfes gegen das Besatzungsregime der deutschen Wehrmacht getragen hatten, gingen erneut in die Guerilla. Hauptsächlicher Unterstützer war dabei Jugoslawien, in geringerem Umfang Albanien - die Sowjetunion beschränkte sich im Wesentlichen darauf, durch ihr Veto eine UN-Intervention zu blockieren. Die royalistische Gegenwehr wurde vor allem von den Regierungen in Großbritannien und den USA unterstützt. Im von Regierungsseite mit äußerster Härte, auch gegenüber der Zivilbevölkerung (unter anderem unter Einsatz von Napalm), geführten Bürgerkrieg wurden die kommunistischen Verbände, die vom Guerillakrieg zum offenen Frontenkrieg übergegangen waren, nach längeren Kämpfen zum Rückzug nach Nordwesten gedrängt. Zuvor brachten sie aus den umkämpften Gebieten zahlreiche Kinder heraus, wovon die DDR etwa 1300 aufnahm. Das Ende der Unterstützung durch Jugoslawien 1949 besiegelte schließlich das Ende ihrer militärischen Macht.
Im Sinne eines strikten Antikommunismus blieben noch bis in die 1960er-Jahre viele Bürgerrechte und Freiheiten eingeschränkt. 1952 nahm die NATO Griechenland als Mitglied des Militärbündnisses auf und verankerte es so strategisch im Westen. Mit Hilfe des Marshallplans und der hohen Einnahmen von ausländischen Touristen kam es ab den 1950ern zu einer langsamen Erholung der Wirtschaft des Landes.
Nach den vor allem gegen die griechische Minderheit in Istanbul, Izmir und in Ankara gerichteten türkischen Pogromen 1955 flohen rund 100.000 in der Türkei lebende Griechen nach Griechenland und in weitere Länder. Während 1945 fast 125.000 orthodoxe Griechen als Minderheit in Istanbul lebten, sank ihre Zahl als Folge des Pogroms von 1955 dramatisch. 1999 lebten noch 2.500 Griechen in der Türkei.
Am 21. April 1967 ergriff in Reaktion auf den drohenden Wahlsieg der sozialistischen Eniea Dimokratiki Aristera (Vereinigung der Demokratischen Linken EDA), in der sich auch zahlreiche Mitglieder der illegalen KKE wiederfanden, eine Gruppe rechtsextremer Offiziere unter Georgios Papadopoulos durch den sog. Obristenputsch die Macht und errichtete eine Militärdiktatur. Unter der Militärdiktatur spaltete sich von der KKE ein eurokommunistischer Flügel unter dem Namen „KKE-Inland“ ab, was suggerieren sollte, dass die Rumpf-KKE, somit „KKE-Ausland“, von Moskau gesteuert sei. Heute gibt es in dieser Form nur noch die KKE, die sich weiterhin als marxistisch-leninistische Partei versteht, während in der Nachfolge des Eurokommunismus der SY.RIZ.A als Bündnis linker Kleinparteien im Parlament vertreten ist. Nach Massenverhaftungen wurden zahlreiche vor allem linksgerichtete Oppositionelle eingesperrt, gefoltert, ermordet oder ins Exil getrieben, darunter der Komponist Mikis Theodorakis. Eine entscheidende Schwächung erfuhr die Junta am 17. November 1973 durch den Aufstand der Studenten im Athener Polytechnikum, der unter Einsatz von Panzern brutal niedergeschlagen wurde und das Regime innerlich und äußerlich diskreditierte. Das Scheitern der von der Junta angestrebten Vereinigung mit der Republik Zypern und der dortige Einmarsch türkischer Truppen führte 1974 endgültig zum Zusammenbruch der Militärdiktatur und zur Rückkehr zur Demokratie unter Konstantin Karamanlis. Die Staatsform der Republik wurde in einer Volksabstimmung klar der Wiedereinführung der Monarchie vorgezogen.
Griechenland seit dem Beitritt zur EG
1981 wurde Griechenland Mitglied der EG. Die wirtschaftliche und gesellschaftliche Modernisierung wurde durch die EG-Hilfsgelder (unter anderem für die Landwirtschaft) gefördert.
Quelle: Wikipedia

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Infos Griechenland
Einwohner: ca. 10.787.690 entspricht 81,75 Ew./km2
Fläche: 131.957 km2 davon Inseln 25.042 km2
Küstenlänge: 13.676 km davon Inseln 9.670 km
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