Ἑλλάς Griechenland
Merkenswertes: Parea ~ Die Tischgesellschaft
Wenn Griechen etwas nicht mögen, dass ist das alleine
oder zu zweit essen zu gehen. Da sie selten Freunde oder Verwandte zu
sich nach Hause einladen, geht man umso häufiger abends mit ihnen zum
Essen aus. Der Abend ist umso schöner, je größer die Tischgemeinschaft
ist. Die Griechen haben dafür ein eigenes Wort, Parea. Eine gute Parea, also gute Gesellschaft zu haben, ist so wichtig wie das Essen selbst.
Oft bildet sich die Parea relativ spontan. Man verabredet sich am
Telefon, fordert dazu auf, ruhig noch Freunde oder Verwandte
mitzubringen. Weil das Telefonieren jedoch eher etwas länger dauert und
zudem nicht jeder gleich losfahren kann, wird es oft spät, bis man
endlich in der Taverne sitzt.
Allein Reisende werden bedauernd angesehen und gelegentlich sogar gefragt: "Thenn echis parea?" - Hast Du keine Tischgemeinschaft? Die Parea ist von zentraler Bedeutung, kann zwar jeden Tag anders aussehen, ist aber für den Moment fast heilig: Als nicht Dazugehörender dringt man nicht einfach ein, setzt sich nicht einfach dazu, verlässt sie auch nicht für längere Zeit, um mit Außenstehenden zu reden.
Allein Reisende werden bedauernd angesehen und gelegentlich sogar gefragt: "Thenn echis parea?" - Hast Du keine Tischgemeinschaft? Die Parea ist von zentraler Bedeutung, kann zwar jeden Tag anders aussehen, ist aber für den Moment fast heilig: Als nicht Dazugehörender dringt man nicht einfach ein, setzt sich nicht einfach dazu, verlässt sie auch nicht für längere Zeit, um mit Außenstehenden zu reden.
Die urgriechischen Essensgewohnheiten sind ganz auf
das System Parea abgestimmt. Innerhalb der Parea bestellt keiner für
sich allein. Im besten Fall bespricht man, was geordert wird. Im
Normalfall aber bestellt man bunt durcheinander, jeder bringt seine
Ideen dafür ein, was für alle auf dem Tisch stehen soll: Salate und
Pürees, diverse andere Vorspeisen, gefüllte Weinblätter, Gemüse und
natürlich Unmengen von Pommes frites. Auch Fleisch und Fisch werden
meist gemeinsam nach Gewicht bestellt: Zwei Kilo Schwertfisch zum
Beispiel und dazu drei Kilo Koteletts vom Zicklein, ein paar Oktopusarme
und vielleicht noch einige Schweinekoteletts und griechische
Frikadellen.
Alles Bestellte wird auf dem Tisch platziert, jeder nimmt sich, wovon er
mag so viel er mag. Nachbestellungen sind üblich. Wichtig ist, dass
viel übrig bleibt: Dann hat man sich selbst und den anderen bewiesen,
dass es einem gutgeht, dass man es sich leisten kann. Deswegen räumen
Kellner in ursprünglichen Tavernen auch selten zwischendurch leere
Teller, Platten und Flaschen ab. Jeder soll sehen, was sich die
Tischgemeinschaft gegönnt hat. Machen Sie nie den Fehler, ihren Teller
restlos leer zu essen! Man würde Sie für einen Geizhals halten, der es
sich nicht leisten kann oder will, richtig satt zu werden. qa
Wenn es nach vielen Stunden ans Bezahlen geht, entsteht innerhalb der
Parea meist ein heftiger Streit darüber, wer die gesamte Rechnung
übernehmen darf. Das gilt als Ehre und verpflichtet die anderen, sich
irgendwann einmal zu revanchieren. Meist handelt es sich aber um einen
Scheinstreit, denn in der Regel steht ohnehin fest, wer einen besonderen
Anlass hat oder an der Reihe ist - Ausländer, die zusammen am Tisch
sitzen, aber nicht zusammen bezahlen wollen, sollten das dem Kellner
schon bei der Bestellung mitteilen, da er sonst die gesamte Bestellung
auf einem Bon verbucht.
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Infos Griechenland
Einwohner: ca. 10.787.690 entspricht 81,75 Ew./km2
Fläche: 131.957 km2 davon Inseln 25.042 km2
Küstenlänge: 13.676 km davon Inseln 9.670 km