Argolis: Lage & Geschichte - hink-hellas.de

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Flagge Griechenlands
Πελοπόννησος - Αργολίδα    Peloponnes - Argolis
Lage & Geschichte
In der Argolis liegt der Kern Griechenlands. Hier entstanden in der Frühzeit der mykenischen Kultur vor ca. 4000 Jahren die ersten grossen städtischen Zentren auf dem europäischen Festland.
Noch heute sind die Ruinen von Mykene und Tyrins überaus sehenswert und überwältigen den Betrachter mit ihrer monumentalen Mauern. Schon in der Antike war man davon überzeugt, dass diese Mauern von den Kyklopen erbaut wurden.

Die frühe Geschichte Griechenlands
Minoische Kultur
Erste Spuren minoischer Siedlungen der Bronzezeit auf Kreta reichen bis etwa 3600 v. Chr. zurück. Kreta lag im Schnittpunkt der Seeverbindungen zwischen Ägypten, Kleinasien und dem heutigen Griechenland. Hieraus mag sich die bevorzugte Besiedlung des Ost- und Mittelteils der Insel erklären. Unter orientalischem Einfluss entwickelte sich hier zu Beginn des 2. Jahrtausends v. Chr. eine eigene vorgriechische Hochkultur. Ihre Zentren waren die Paläste von Knossos, Phaistos und Malia.
Auf mindestens 50.000 Einwohner schätzt man die Bevölkerung von Knossos. Die ungeschützte Lage der Paläste lässt auf eine ungefährdete Königsherrschaft über ganz Kreta schließen. Eine bedeutende Flotte beherrschte das Meer und sicherte die Insel gegen Angriffe von außen. Die Darstellung von Volksfesten auf den Fresken der Palastwände und die unmittelbare Nähe der Stadt lassen eine politische Mitwirkung von Hofgesellschaft und freier Bevölkerung vermuten. Die hervorragende Rolle von Frauen auf den Gemälden in Verbindung mit der Bedeutung weiblicher Gottheiten dokumentiert eine privilegierte Stellung der Frau. Man schloss sogar auf eine matriarchale Ordnung.
Ausgedehnte Vorratsräume und Werkstätten weisen die Paläste auch als Zentren des Wirtschaftslebens und des Handwerks aus. Bilder über die Ablieferung von Abgaben, Tontafeln mit Aufzeichnungen einer geordneten Buchführung deuten auf eine organisierte Verwaltung. Der Export von Gegenständen des hoch entwickelten kretischen Kunstgewerbes nach Vorderasien, Ägypten, den Inseln der Ägäis, Zypern und Funde babylonischer Waren in den kretischen Palästen bezeugen einen weiträumigen Handelsverkehr.
Die minoische Kultur hatte großen Einfluss auf die Ägäis und Südwest-Kleinasien, bis sie von der mykenischen abgelöst wurde. Für den Untergang der minoischen Kultur galt lange Zeit der Ausbruch des Santorin-Vulkans (die sogenannte Minoische Eruption) als mitverantwortlich, deren Datierung jedoch zwischen 1628 bis 1520 v.Chr. umstritten bleibt (s. dort). Nach der Zerstörung der Paläste um 1450 v. Chr. wurde die mykenische Kultur und Sprache auf Kreta vorherrschend.
Zeitgleich bestand auf den Inseln der südlichen Ägäis die Kykladenkultur und auf dem Festland die Helladische Kultur. Beide bestanden über das Ende der Minoer hinaus und gingen in der späten Bronzezeit in der Mykenischen Kultur des Festlands auf.
Die mykenische Kultur
Anfang des 2. Jahrtausends v. Chr. waren die indoeuropäischen Stämme der Achäer und Ionier auf die südliche Balkanhalbinsel eingewandert. Dort passten sie sich der bäuerlichen Kultur der ansässigen Bevölkerung an. Nach anderer Auffassung waren schon vorher protogriechische Stämme, wahrscheinlich Thraker, eingewandert, wofür Indizien in der griechischen Mythologie und in der Namenforschung sprechen.
Zu Beginn des Späthelladikums bildete sich unter kretischem Einfluss die erste Hochkultur auf dem Boden des griechischen Mutterlandes heraus, die nach einem ihrer Zentren, Mykene in der Argolis, die mykenische Kultur genannt wird.
Stadtstaaten entstanden um die hochgelegenen Burganlagen aus mächtigen Steinmauern. Diese stehen im schroffen Gegensatz zu den unbefestigten kretischen Palästen, aber auch der umliegenden einheimischen Kultur. Darin einbezogen waren Häuser für Beamte, Gefolge und Leibwache. Unterhalb lag die offene Siedlung der bäuerlichen Bevölkerung. Den Zug zum Monumentalen unterstreichen Bauwerke wie das Schatzhaus des Atreus oder das Löwentor von Mykene. Der König war Stammesführer, der im Einvernehmen mit Rat und Heeresversammlung regierte.
Tontafelarchive in der griechischen Silbenschrift Linear B dokumentieren eine geordnete Verwaltung. Ackerbau und Viehzucht bildeten die Grundlage der Wirtschaft. Daneben existierte ein spezialisiertes Gewerbe. Handel zu Lande wurde durch angelegte Straßen unterstützt. Fernhandelsbeziehungen bestanden vor allem zu den vorderasiatischen Ländern und Ägypten. Damit verbunden waren Raubzüge, deren Erfolge an den Schätzen in den repräsentativen Kuppelgräbern abzulesen sind.
Dorische Wanderung und ionische Kolonisation
Um 1200 v. Chr. ging, vermutlich von den sog. Seevölkern, eine Welle von Zerstörungen im gesamten östlichen Mittelmeerraum aus. Sie bedrohten Ägypten, das Hethiterreich in Kleinasien brach zusammen, Zypern und Ugarit sowie eine Reihe von Zentren im syrisch-palästinensischen Raum gerieten in die Hände von Feinden bzw. wurden zerstört.
Die mykenischen Staaten verloren dadurch wichtige Handelspartner, was vermutlich die Palastwirtschaft zusammenbrechen ließ. Die meisten bisher bekannten Zentren der mykenischen Kultur auf dem griechischen Festland wurden teils durch Erdbeben, teils durch kriegerische Einwirkungen oder Revolten zerstört. Die Organisation der Palastwirtschaft verschwand. Vermutlich ging die Schriftlichkeit verloren und viele Siedlungen wurden aufgegeben. Andere wurden hingegen weiterbesiedelt und die mykenische Kultur hielt sich noch etwa 150 Jahre.
Möglicherweise begann gegen Ende der Spätmykenischen Zeit (ca. 1050 v. Chr.) die dorische Wanderung. Der neue Volksstamm der Dorer gewann in einem längeren Prozess die Vorherrschaft in der Peloponnes. Gleichzeitig rückten die sog. Griechen in die Landschaften Epirus, Akarnanien und Ätolien ein. Die Aioler waren künftig vorwiegend auf Thessalien und Böotien, die Ionier auf Attika und Euböa beschränkt.
An der Kolonisation der kleinasiatischen Westküste beteiligten sich Angehörige aller griechischen Stämme. Ohne auf nennenswerten Widerstand der Einheimischen zu stoßen, gründeten sie bedeutende griechische Städte wie Milet, Ephesos, Smyrna, die zum Teil ältere anatolische Vorläufer hatten. Durch späteren Zuzug aus der Heimat verstärkten die Ionier ihren Anteil, so dass sie in Westkleinasien die Vorherrschaft erlangten.
„Dunkle Jahrhunderte“
Die Zeiten zwischen 1200 v. Chr. und ca. 750 v. Chr. sind mangels Schriftquellen oder archäologischer Funde wenig bis gar nicht erforscht und werden auch als „Dunkle Jahrhunderte“ bezeichnet. Es ist die Zeit zwischen dem Ende der mykenischen Kultur und dem Aufschwung in der archaischen Zeit etwa ab 750 v. Chr.
Quelle: Wikipedia  
Infos Peloponnes
Region: Argolis
Fläche: 2.154 km2
Einwohner: ca. 102.400 entspricht 47,5 Ew./km2
besucht: 2012
Reiseführer
Korfu
Autor: Hans-Peter Siebenhaar
Preis: EUR 16,90


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